Nachhaltigkeit bei Lieferanten Bewertung und Bewusstseinsbildung
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GRI 308: Umweltbewertung der Lieferanten und 414: Soziale Bewertung der Lieferanten; GRI 407: Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen; 408: Kinderarbeit; 409: Zwangs- oder Pflichtarbeit; 411: Rechte der indigenen Völker Sustainable Development Goals (SDG) der UNO, Nr. 8: Menschwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum; Nr. 10: Weniger Ungleichheiten; Nr. 12: Nachhaltige Produktion und Konsum; Nr. 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

Bewertung

EVVA bewertet Lieferant:innen bisher nach den folgenden Nachhaltigkeitskriterien:

  • Ökonomische Nachhaltigkeit: Bewertung nach Lieferperformance (also wie rasch und pünktlich), Preis und Qualität (z.B. ob und wie oft Reklamationen zu den gelieferten Produktteilen vorkommen). Denn Lieferant:innen, die pünktlich und in Top-Qualität liefern, beeinflussen auch den guten Ruf und die Wirtschaftlichkeit von EVVA und unseren Vertriebspartner:innen. Neue Lieferant:innen müssen eine Qualitätsvereinbarung unterschreiben
  • Cover des Code of Conduct von EVVASoziale Nachhaltigkeit: Da wir unsere Produkte selbst fertigen und alle Gesetze strikt einhalten, sind Kinder- oder Zwangsarbeit, Verletzung der Vereinigungsfreiheit etc. keine wesentlichen Themen in Ländern mit eigenen EVVA-Standorten (Deutschland, Schweiz, Tschechien, Slowakei, Polen, Italien, Schweden, Niederlande, Belgien, Österreich). Wir beauftragen grundsätzlich Lieferant:innen, die sich an die Landesgesetze halten müssen. Zusätzlich weisen wir auf unseren Code of Conduct hin, der explizit die Einhaltung der Menschenrechte beinhaltet. Bei der Auswahl der Lieferant:innen berücksichtigen wir auch deren Nachhaltigkeitskonzepte und Selbstauskunft – im Folgenden mehr dazu 

  • Ökologische Nachhaltigkeit: Beauftragt EVVA Lieferant:innen mit der Entwicklung neuer Maschinen oder Fertigungsanlagen, dann wird auch ihre Clean-Production-Fähigkeit (also ohne Öl und Wasser zu produzieren) analysiert

     

Lieferquellen aus anderen Kontinenten

  • Nur etwa 4 % unserer Zukaufsteile beziehen wir aus Asien (vor allem aus Indien, nur 0,25 % aus China). Hier können wir ein Risiko nicht 100%ig ausschließen. EVVA ist aber im regelmäßigen Kontakt mit dem Hauptlieferanten in Indien – auch zu Nachhaltigkeitsthemen. Sollte EVVA Kenntnis erlangen, dass ein Anbieter – egal aus welchem Land – Umwelt- oder soziale Gesetze verletzt hat bzw. ihm eine Verletzung vorgeworfen wird, wird dies sofort gemeinsam besprochen. Bei groben Verstößen oder fehlenden Korrekturmaßnahmen, ist eine Auflösung der Lieferbeziehung vorgesehen. Bis jetzt ist dies jedoch noch nicht vorgekommen
     
  • EVVA benötigt für die Produktion seiner Zylinder und Schlüssel vor allem Messing – eine Legierung, die aus Kupfer und Zink besteht. Beide Materialien werden u.a. in China und Südamerika gefördert. Im Zuge von Menschenrechtsfragen und einer nachhaltigen Beschaffung hat EVVA den genauen Ursprung des eingekauften Kupfers und Zinks eruiert. In Absprache mit unserem Hauptlieferanten aus Deutschland, über den wir ca. 90 % unseres Messingstangen-Umsatzes abwickeln, stammt der Kupferanteil aus unseren eigenen recycelten Messingspänen (mind. zu einem Drittel) sowie dem Schrott- und Recyclinghandel (z.B. Kupferkabel) in Deutschland. Unser Zink wird in Europa aus Polen gewonnen. Unsere langfristigen Partnerschaften und unsere kontinuierliche Kommunikation innerhalb des Liefernetzwerkes sichern uns die Verfügbarkeit und Qualität dieser Sekundärrohstoffe


Für Nachhaltigkeit sensibilisieren

Foto eines Aufbaus einer Clean-Production-Maschine
Aufbau einer neuen Clean-Production-Maschine bei EVVA

Zwar setzen einige unserer Hauptlieferant:innen bereits Nachhaltigkeitsziele um, aber generell wird das Thema in unserer Branche und in der Lieferkette erst in jüngster Zeit wichtiger genommen – sicher auch aufgrund der künftig verpflichtenden EU-Richtlinien.


Um das Nachhaltigkeitsbewusstsein zu erhöhen, geht EVVA weitere Wege:

 

  • Auswahl Lieferant:innen: EVVA hat Nachhaltigkeitskonzepte und -initiativen als Bewertungskriterium aufgenommen. Dafür wurde ein Fragenkatalog mit einem Bewertungsschema erstellt, der Lieferant:innen übermittelt wird. Das zeigt ihnen, wie wichtig das Thema für unser Unternehmen ist
     
  • Lieferant:innen-Selbstauskunft: EVVA plant ab 2024 eine intensivere nachhaltige Befragung für rund 100 unserer Lieferant:innen (ausgewählt nach Umsatz, Single Sources, Entfernung und möglichen kritischen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt)
     
  • Ein geringes Interesse unserer Lieferant:innen für Nachhaltigkeitsfragen führt nicht zu einer Beendigung der Geschäftsbeziehung – außer es sind Verstöße/Verurteilungen gegen entsprechende Gesetze bekannt und es wurde nichts dagegen unternommen. Steht EVVA jedoch vor der Auswahl zwischen mehreren gleichwertigen Anbietern (z.B. für neue Produktkomponenten), dann entscheidet das Vorliegen eines Nachhaltigkeitskonzepts über die Auftragsvergabe
     
  • Wir informieren die Top-100-Lieferant:innen über unseren Nachhaltigkeitsbericht und unsere Initiativen – sowie unsere Handelspartner:innen über regelmäßige Newsletter. EVVA-Mitarbeiter:innen werden bereits seit vielen Jahren über die nachhaltigen Aktivitäten des Unternehmens via Intranetnews und eigener Nachhaltigkeits-Rubrik in der Mitarbeiter:innen-Zeitung (Print und digital) informiert
     
  • Anfragen und Austausch mit Hauptlieferant:innen (z.B. für Messing) über ihre Emissionen in Scope 1 bis 3, um diese für unsere eigenen CO2-Analysen zu berücksichtigen
     
  • EVVA bietet im Headquarter mit seinen vielen Clean-Production-Maschinen immer wieder Betriebsführungen auch für Lieferant:innen speziell zum Thema Nachhaltigkeit an
     
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